Aktuelles

13.09.2016 13:19 Alter: 8 yrs

Aus dem Wohnzimmer zum Hightech-Unternehmen - Jelonnek feiert 50-jähriges Firmenjubiläum

Von: PM Jelonnek

Die Produkte der Firma Jelonnek sind im Alltag kaum sichtbar und dennoch würden viele Geräte, die das tägliche Leben erleichtern ohne sie nicht funktionieren: Vom Nabendynamo für Fahrräder, über Bauteile für Hi-Fi- und Gitarrenverstärker, bis hin zu Fahrstühlen, Mikroskopen, Wettersatelliten, und Bauteilen für Medizintechnik. Transformatoren und Wickelgüter „verstecken“ sich in einer Vielzahl von Produkten. Dabei ist die Bandbreite, die das Unternehmen fertigt, beachtlich. Von der nur wenige Millimeter großen Spule bis hin zum etwa 120 kg schweren Transformator fertigt die Firma Jelonnek fast alles auf Kundenwunsch. Gerade diese Flexibilität sorgt dafür, dass immer neue und innovative Produkte entstehen.

Das Gebäude in der Heidenheimer Straße 44 diente bis 1984 als Produktionsgebäude.

Das Gebäude in der Heidenheimer Straße 44 diente bis 1984 als Produktionsgebäude.

Anfang August blickte Jelonnek nun auf 50 Jahre Firmengeschichte zurück und lud Kunden, Lieferanten und Wegbegleiter zur Jubiläumsfeier mit Produktionsrundgang nach Oberkochen ein. Gegründet wurde die Firma Jelonnek Transformatoren und Wickelgut GmbH im Jahr 1966 von Gunter und Lotte Jelonnek. Da der Platz und die finanziellen Mittel knapp waren, fand die Produktion zunächst im eigenen Wohnzimmer im damaligen Gebäude in der Heidenheimer Straße 44 statt. Das erste Produkt, das Gunter Jelonnek aufgrund eines Lieferantenausfalls bei seinem damaligen Arbeitgeber SEL in Pforzheim entwickelte, war ein Transformator, mit dem die Firma ihre Anfänge bestritt. Bis heute ist der Transformator allgemein ein wichtiges Produkt geblieben, das zwischen vielen weiteren Bauteilen wie Spulen, Übertrager und Drosseln seinen festen Platz in der Produktpalette hat.
Nach dem Tod von Gunter Jelonnek 1978 führte Lotte Jelonnek unter schwierigen Bedingungen die Firma allein weiter. Kurze Zeit später stieg Schwiegersohn Rudolf Hurler in das Unternehmen mit ein, was dem Unternehmen kurze Zeit später zum Durchbruch verhalf. Gemeinsam mit einem Partner entwickelte Rudolf Hurler ein Berechnungsprogramm, das als Grundlage für Produktneuentwicklungen verwendet wurde. Ein wegweisender Schritt, der dem Unternehmen damals viele neue Kunden bescherte und auch heute noch für einen stabilen Kundenkreis sorgt.
Als der Platz in der Heidenheimer Straße im Jahre 1983 endgültig zu klein wurde, war es der damalige Bürgermeister Harald Gentsch, der den Weg für einen Neubau einer Produktionshalle ebnete. Rudolf Hurler erinnert sich: „Überall stapelten sich kistenweise Fertigungsmaterial im alten Produktionsgebäude. Es herrschten chaotische Zustände, die aus heutiger Sicht fast undenkbar erscheinen“. Gentsch, der damals auf dem Weg zum Wochenmarkt zufällig auf Rudolf Hurler traf, war von den Platzverhältnissen in der Heidenheimer Straße so entsetzt, dass er im Eilverfahren den Antrag für den Neubau in der Röchlingstraße durch den Gemeinderat schickte. Es habe ihn viel Überzeugungsarbeit gekostet, versicherte Gentsch während seiner Rede auf der Jubiläumsfeier, da der Bauplatz eigentlich für eine anderweitige Nutzung vorgesehen war. 1984 konnte das Gebäude, in dem die Firma noch heute ihre Produkte fertigt, schließlich bezogen werden. Auch in den 1990er-Jahren konnte Jelonnek durch zahlreiche Entwicklungen zum Beispiel für Wettersatelliten den Aufwärtstrend fortsetzen.
2009 stieg Sohn Lutz Hurler in das Unternehmen mit ein und unterstütze seinen Vater in der Produktentwicklung. Der Diplom-Ingenieur, der zuvor für EADS in Ulm tätig war, wechselte 2010 zunächst in die Geschäftsführung und übernahm diese 2014 komplett von seinem Vater. Stolz sind Vater und Sohn auch auf die elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denen beide während der Jubiläumsfeier ihren Dank für ihr Engagement aussprachen.
Nachdenklich wurde es, als Lutz Hurler eine Anekdote aus seiner Weiterbildung zum Technischen Betriebswirt erzählte. Eine Dozentin hatte ihm vor etwa drei Jahren während der mündlichen Prüfung geraten, die Firma schnellstens zu verkaufen, da sie über all die Jahre kein nennenswertes Wachstum hervorgebracht hätte und somit wirtschaftlich gesehen keinen Wert besäße. Doch Hurler blieb standhaft und ließ sich von diesem Rat nicht beirren. Auch die Ratschläge zu Vollautomatenfertigung, Expansion und zur Verlagerung der Produktion ins Ausland stießen bei Hurler auf wenig Verständnis. Man sichere Arbeitsplätze in Oberkochen und sei bisher sicher durch alle Krisenzeiten gekommen, ohne Entlassungen in Betracht zu ziehen.
Gerade das Know-how in der Entwicklung und der Produktion, das auf einem kleinen High-Tech- und Nischenmarkt erforderlich ist, ist das größte Kapital der Firma. Stattdessen konterte Lutz Hurler mit geringer Bürokratie, kurzen Rüstzeiten sowie schnellen Informationswegen. Dinge, die besonders Kunden und Lieferanten schätzen und die wenig gleichartige Unternehmen in Deutschland leisten können. Egal ob ein oder mehrere tausend Stück, Prototyp oder Serienreife, Einzelfertigung oder Kleinserie – die Firma Jelonnek kann binnen kürzester Zeit auf die Marktgegebenheiten reagieren.  Daher kam eine derartige Kehrtwende für Lutz Hurler nie in Frage.
Dennoch investiert Jelonnek auch in die Zukunft. Mit neuer Produktionstechnik zum Beispiel, mit der sich die Produktqualität weiter steigern lässt. Lutz Hurler versicherte weiter, er wolle das Unternehmen in bester Tradition weiterführen, so wie es bereits sein Vater und sein Großvater in den letzten 50 Jahren getan hätten. „Querdenken und neue Wege beschreiten“ lautet die Maxime, mit der sich die Jelonnek Transformatoren und Wickelgut GmbH auch die nächsten 50 Jahre weiterhin am Markt behaupten wird.